Bist du der Meinung, Hochsensibilität betrifft dich nicht? Oder weißt du, dass du hochsensibel bist? In jedem Fall hast du mit hochsensiblen Menschen oder Tieren zu tun, denn 20 % der Menschen und vieler Tiere (das ist wissenschaftlich erforscht) sind hochsensibel. Also entweder bist du selbst hochsensibel oder dein Partner, deine Schwester, deine Mutter, dein Vater, dein Kind, deine Freundin oder deine Kollegin ist hochsensibel.

Oder einfach ein Mensch, dem du begegnest. Vielleicht hast du auch einen hochsensiblen Hund oder eine Katze. Sogar bei Fruchtfliegen wurde Hochsensibilität festgestellt. In dem Film „Sensitive – The untold story“ berichtet Elaine Aron davon. Sie hat den Begriff der Hochsensibilität 1991 erstmals formuliert als „high sensitive person“ und betreibt seitdem wissenschaftliche Forschung darüber. Elaine ist selbst hochsensibel.

Warum ist es so wichtig, dieses Persönlichkeitsmerkmal Hochsensibilität zu kennen? Es fördert ein gesundes und verständnisvolles Miteinander. Hochsensible Menschen und Tiere verhalten sich anders und reagieren anders als durchschnittlich sensible. Sie sind oft vorsichtiger und zurückhaltender, bevor sie z. B. einen Menschen ansprechen oder sich in eine neue Situation begeben. Sie denken tief und vielschichtig nach und wägen gründlich ab vor einer Entscheidung. Darüber hinaus erleben sie durch das sensiblere Nervensystem eine Situation viel intensiver mit viel mehr Details und Eindrücken als durchschnittlich sensible Menschen. Große Menschenansammlungen und Lärm verursachen ihnen Unbehagen, denn das verursacht leicht eine Reizüberflutung. Der Wunsch nach Ruhe und Zurückgezogenheit entsteht, um die Eindrücke zu verarbeiten. Das zu wissen erweitert das Verständnis für das Miteinander, für ein wohlwollendes und respektvolles Verhalten.

Ist dein Kind hochsensibel?

Geht dein Kind vorsichtig auf andere Kinder zu und beobachtet erst einmal? Schaut es sich ein Spielzeug distanziert an, bevor es zugreift und damit spielt? Mag es den rauen Stoff auf seiner Haut nicht? Drücken es die Nähte an den Strümpfen? Meidet es laute Kinder oder laute Gruppen von Kindern? Kann es sich gut mit sich selbst beschäftigen? Bevorzugt es, ruhig zu spielen? Ist es gerne in der Natur? Mag es Tiere besonders gerne? Spricht es gerne mit Blumen? All das sind Merkmale eines hochsensiblen Kindes. Wichtig ist, dass hochsensible Kinder entsprechend ihrer hohen Sensibilität und stärkeren Wahrnehmung einfühlsam behandelt werden. Sie sollten die Möglichkeit haben, sich bei Reizüberflutung zurückziehen zu können, um all die Eindrücke zu verarbeiten. Oder für sich alleine zu spielen, wenn sie diesen Wunsch verspüren.

Wie gehst du mit deiner Hochsensibilität um?

Hochsensible Erwachsene bestimmen über sich selbst. Im Alltag sind wir unendlich vielen Reizen ausgesetzt: bei der Arbeit im Büro, beim Einkauf im Supermarkt, bei der Autofahrt oder in der U-Bahn, mit Kindern oder vielen Menschen um uns herum usw. Um die vielen Reize des Alltags zu verarbeiten, ist es wichtig, sich täglich Freiräume zu schaffen für Momente der Ruhe und Achtsamkeit. Das kann bei einem kurzen Spaziergang in der Mittagspause sein. Das können fünf Minuten der Achtsamkeit oder Meditation sein, in denen man sich dem Trubel entzieht und auftankt. Ebenso ein kurzes Autogenes Training. Abends in der Stille ein Buch lesen oder schöne Musik hören ist genauso wohltuend und entspannend. Oder einfach gar nichts tun und ruhen. Durch ihre leise Art werden Hochsensible oft übertönt. Daher ist Selbstfürsorge für sie besonders wichtig. Was immer dir gut tut, um zur Ruhe zu kommen, tue es. Wir haben viele Möglichkeiten, jeden Tag, uns Freiräume zu schaffen und uns Gutes zu tun. Schaffen wir sie uns und nutzen wir sie! Hochsensibilität ist eine wundervolle Eigenschaft, die gelebt werden und ins Leben integriert werden will. Wenn wir das tun, führt das zu mehr Erfüllung und einer tiefen Sinnhaftigkeit im Leben.

Willst du mehr über Hochsensibilität wissen? Dann lies hier weiter. Unter „Was ist Hochsensibilität?“ findest du Links zum Test „Bist du hochsensibel?“.

Alles Liebe und eine schöne hochsensible Zeit

Elisabeth